DAVOSA Newton Pilot Automatic 161.530.55 Test

Also available in: English

Die DAVOSA Newton Pilot Automatic feiert 120 Jahre Fluggeschichte. Gleich eine ganze Kollektion mit mehreren Referenzen hat der Hersteller anlässlich des Jubiläums auf den Markt gebracht. Die ersten Bilder sind vielversprechend. Klassischer könnte eine typische Fliegeruhr kaum sein, oder?

Der Traum vom Fliegen – seit 120 Jahren Realität

Hier geht’s zu meinem neuesten YouTube Video zur Uhr!

Zum Ende des letzten Jahres fiel mir der DAVOSA Newton Pilot Moonphase Chronograph in die Hände. Die sportliche Pilotenuhr war meine erste Begegnung mit einem Flieger der Schweizer Marke. Die Kollektion von DAVOSA entdecke ich nach und nach – ein Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Denn was man als Chronograph am Handgelenk tragen kann, ist selbstverständlich auch als klassische Dreizeigeruhr erhältlich. Da macht auch die Newton Pilot-Kollektion keine Ausnahme, deren Basismodell heute erstmalig Gegenstand dieses Uhren-Tests ist. Meine Liste der 20 Besten Fliegeruhren 2022/23 habe ich im Frühjahr schon vollendet. Ob auch das Basismodell einen Platz in dieser Riege verdient hätte, will ich nun herausfinden.

Reference 161.530.55 – Photo © 2023 by WATCHDAVID® David Drilling – All rights reserved

Die gesamte Newton Pilot-Kollektion ist recht neu. Vor 120 Jahren unternahmen dagegen die Gebrüder Wright ihren ersten Flugversuch. Sie waren der Beginn von dem, was heute eine große Leidenschaft, ein riesiges Business und ein unverzichtbares Verkehrsmittel unserer Gesellschaft geworden ist. Das Jubiläum nimmt DAVOSA als Anlass, um die Newton Pilot Automatic vorzustellen. Werfen wir zu Beginn einen Blick auf die harten Fakten. In insgesamt drei verschiedenen Zifferblatt- und zwei verschiedenen Armbandvarianten ist die Fliegeruhr erhältlich. 3 mal 2 macht sechs Referenzen. Meine Test-Referenz ist die 161.530.55 mit schwarzem Zifferblatt und schwarzem Lederband. Preise starten knapp unter der Vierstelligkeit. Ab 998,- Euro könnt ihr die Newton Pilot Automatic kaufen. Ob Davosas Piloten-Allrounder dafür auch Premiumniveau liefert?

DIE Fliegeruhr schlechthin?

Reference 161.530.70 – Photo © 2023 by WATCHDAVID® David Drilling – All rights reserved

Optisch macht die Newton Pilot einen sehr klassischen Eindruck. Wer einen Zeitmesser mit Überraschungen braucht, ist hier falsch. Hätte ich sie nicht fotografiert, würde ich euch die Newton Pilot Automatic als die Fliegeruhr schlechthin beschreiben. Sie besitzt genau die Designelemente, die wir seit Jahrzehnten an Fliegeruhren schätzen. Kurzgesagt: die Newton Pilot feiert die Historie. Und sie „verkörpere den Geist von ihren Pionieren (Anm.: der Fluggeschichte) mit starker Präsenz“, wie Corinna Bohle, DAVOSA-Geschäftsführerin, verrät. Der Name Newton rührt übrigens von der gleichnamigen Mutterkollektion. Die gibt es in der Tat schon länger und ist nach dem Mathematiker Isaac Newton benannt.

Die DAVOSA Newton Pilot Automatic am Handgelenk

Mit einem Gehäusedurchmesser von 40 Millimetern bleiben die neuen Referenzen relativ kompakt. Zum Vergleich: der DAVOSA Newton Pilot Moonphase Chronograph misst stolze 44 Millimeter. Dafür ist er mit 14 Millimetern 1,5 Millimeter flacher als die Dreizeigeruhr. Entscheidender für die Passgenauigkeit ist meines Erachtens jedoch der Abstand von Bandanstoß zu Bandanstoß, der hier 49 Millimeter beträgt. Auch Menschen mit großem Handgelenksumfang werden die Newton Pilot Automatic daher noch komfortabel tragen können.

Schon auf den ersten Blick wird klar: diese Uhr ist ein Daily Rocker – gemacht, um jeden Tag und überall getragen zu werden. Ob bei der Arbeit, in der Freizeit oder meinetwegen im Cockpit des Segelflugzeuges – die Newton Pilot Automatic macht eine gute Figur. Sie fällt vielleicht nicht direkt auf, wird aber auch nie langweilig. Ihre hohe Funktionalität kommt der Daily-Rocker Tauglichkeit ebenfalls entgegen.

Das Gehäuse der DAVOSA Newton Pilot Automatic

Eine Uhr, die ich möglichst jeden oder fast jeden Tag tragen möchte, muss einiges abkönnen. Hütet man den Zeitmesser in den ersten Tagen noch wie seinen Augapfel, sammelt man spätestens danach ärgerliche Berührungen mit Alltagsgegenständen. Hochwertige Materialien sind also das A und O. Kratzfestes Saphirglas wird da unverzichtbar, wenn man die Armbanduhr Jahre und womöglich Jahrzehnte in einem guten Zustand bewahren möchte. Das gewölbte Saphirglas der DAVOSA Newton Pilot Automatic ist erfreulicherweise gleich entspiegelt. Reflexionen durch Sonnenlicht werden vermieden und die Ablesbarkeit bleibt in jeder Situation optimal. Was für Piloten im Cockpit essenziell wichtig ist, macht den Alltag für uns trotzdem angenehmer.

Wirklich angetan bin ich vom Finish des Gehäuses und der Lünette. Wie könnte es anders sein, kommt hier 316L Edelstahl zum Einsatz. Sein mattes Finish mutet sportlich an und ist ebenso funktional. Seitliche Riffelungen der Krone sind ein weiteres Must-have einer guten Fliegeruhr. Früher konnte man den Zeitmesser dadurch auch noch mit Handschuhen bedienen. DAVOSA gibt eine ungewöhnliche Wasserdichtigkeit bis 70 Meter an. Für eine Fliegeruhr ist das vollkommen ausreichend. Wasserspritzern hält die DAVOSA Newton Pilot Automatic problemlos stand.

Das DAV3021ND – sogar in der Qualitätsstufe elaboré

Hinter dem vierfach verschraubten Gehäuseboden lässt sich das Automatikwerk eindrucksvoll beobachten. Zu verdanken haben wir dies DAVOSAS Entscheidung, die Newton Pilot Automatic mit einem Sichtfenster auszustatten. Im Inneren der Pilotenuhr arbeitet das DAV3021ND. Wie so häufig gibt der Schweizer Hersteller dem Uhrwerk einen neuen Namen. Hinter dem Kürzel verbirgt sich ein Sellita SW200-1, das als Basis dient. In Dreizeigeruhren der Premiumklasse ist das Kaliber aus Schweizer Fertigung häufig anzutreffen. Die beliebte Alternative zum legendären ETA2824-2 hat sich seit Jahren am Markt bewährt. Bei einer Frequenz von 28800 Halbschwingungen pro Stunde kommt es auf eine Gangreserve von 38 Stunden. Übrigens: Das Uhrwerk wird in der Qualitätsstufe elaboré verbaut. Nach Angaben der Manufaktur garantiert diese eine Ganggenauigkeit von +7 bis -7 Sekunden pro Tag – ein ordentlicher Wert.

Eine starke Symbolik

Auf dem Zifferblatt findet man sich schnell zurecht. Das DAV3021ND treibt Stunde, Minute und Sekunde an. Mehr braucht man eigentlich auch nicht. Alles ist auf das Nötigste reduziert. Selbst eine Datumsanzeige hat DAVOSA gestrichen. Trotzdem bleibt die Newton Pilot Automatic äußerst funktional. Große, gut ablesbare arabische Ziffern erlauben es, die Uhrzeit schnell und unkompliziert ablesen zu können. Besonders stolz ist man laut eigenen Angaben auf die satinierten Schwertzeiger und deren – in der Tat – gelungene Proportionen. Liebe zum Detail beweist der Sekundenzeiger, dessen Spitze an einen kleinen Flieger erinnern soll.

Große Bildsprache findet man auch an anderen Stellen, beispielsweise dem edlen Sonnenschliff. Er soll an die aufgehende Sonne erinnern. Neben meinem gediegenen schwarz könnt ihr das Zifferblatt auch in blau oder grün tragen. Zeiger und Indizes sind mit Superluminova Leuchtmasse belegt. Diese garantiert eine gleichmäßige wie helle Beleuchtung und damit einhergehend eine gute Ablesbarkeit im Dunkeln.

Bleibt nur noch die Wahl des richtigen Armbandes. Auf den Fotos seht ihr die Newton Pilot Automatic am Anilin-Lederband. DAVOSA weist auf dessen Naturbelassenheit hin. Gut gefallen mir die sportlichen Kontrastnähte. Alternativ steht euch ein fünfgliedriges sogenanntes PentaLink Armband zur Auswahl. Im Test konnte mich das Lederband mit Tragekomfort und hervorragender Materialqualität überzeugen.

Mein abschließendes Fazit zur DAVOSA Newton Pilot Automatic

Die DAVOSA Newton Pilot Automatic erfindet das Rad nicht neu. Die Fliegeruhr ebenfalls nicht. Macht das die ambitionierte Dreizeiger-Pilotin aus dem Hause DAVOSA deswegen zu einer schlechten Uhr? Keineswegs! Im Test hat sich gezeigt, wie ausgereift die Uhr und damit die Kollektion ist. Man gewinnt den Eindruck, die Newton Pilot Automatic könnte bereits seit Jahrzehnten am Markt sein, so vertraut kommt sie einem vor. Damit bedient die Schweizer Marke vor allem eine Kundschaft, die weiß, was sie will und sich nicht auf Experimente einlässt. Die DAVOSA Newton Pilot Automatic verkörpert die typische Fliegeruhr. Drei gelungene Zifferblattfarben und Akzente beim Armband bedienen jeden Geschmack.

Dann wäre da noch die Qualität. Wie man es von DAVOSA gewohnt ist, bekommen wir Materialien und Fertigung auf Premiumniveau vorgesetzt. Dafür ist ein Preis von 998,- Euro verhältnismäßig günstig. Eine klare Kaufempfehlung an alle, die noch nicht dutzende Fliegeruhren in der Vitrine ihr Eigen nennen, hochwertige Qualität schätzen und den Geldbeutel dabei trotzdem schonen möchten!

Alle weiteren Infos und Links zum Shop findet ihr wie immer im Folgenden.