Seiko Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT SPB381 Test
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Die Seiko Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT zollt Seikos Taucher-Ursprüngen Tribut. Der japanische Hersteller hat seinem Klassiker neben der GMT-Funktion aber noch viele weitere Extras spendiert, die den Allrounder auf die Höhe der Zeit bringen…
Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?
Der Sommer läuft auf Hochtouren. Zumindest Kalender-technisch, denn beim aktuell britischen Wetter Anfang August in Deutschland mit Wind, Nieselregen und 16 Grad von ‚sommerlich‘ zu sprechen, wäre zu viel verlangt. Trotzdem ist und bleibt der Sommer die Zeit, in der die meisten von uns verreisen. Gerne mit Familie und endlich mit etwas mehr Zeit im Gepäck, um sich den schönen Dingen des Lebens zu widmen. Strand, Wasser und gutes Essen fallen mir da spontan ein. Und natürlich Uhren. Die Armbanduhr, die ich euch heute mitgebracht habe, eignet sich für Reisezeit perfekt, denn es handelt sich um einen GMT-Zeitmesser. Richtige Allrounder-Qualitäten bringt die Test-Uhr mit Tauchfunktionen ebenfalls ans Handgelenk. Was bringt es also noch, groß um den heißen Brei herumzureden.
Ich habe euch die Seiko Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT mitgebracht. Wie der Name schon verrät, hat der japanische Traditionshersteller kein komplett neues Modell aus dem Hut gezaubert, sondern sich bei einem Design aus den eigenen Archiven inspirieren lassen. Unter der Vintage-Hülle ist natürlich alles neu. Zeitlos schön sieht die grüne 1968 Diver‘s definitiv aus – und damit nach einer Uhr, die Spaß machen könnte. Ob die Toolwatch ihren guten ersten Eindruck bestätigen kann, will ich im Detail herausfinden.
Wie alles begann
Starten wir diesen Uhren-Test erst einmal mit einem kleinen Ausflug in die Historie – nur damit man einmal die Bedeutung dieses Modells kennt. Die neuaufgelegte Referenz SPB381 und ihr Schwestermodell SPB383 erinnern an eine Zeit, in denen Seiko seine erste Taucheruhr vorstellte und in den Folgejahren kontinuierlich verbesserte. Die 1968 vorgestellte Uhr ist die technische Überarbeitung des Erstlings von 1965. Erste Härtetests bestanden die Taucher aus Japan auf Anhieb. Damals stattete Seiko Forscher aus, die die Armbanduhren auf ihren Expeditionen zum Nord- und Südpol trugen. Extreme Kälte schien also keine Herausforderung für die 1968er Taucheruhr darzustellen. Den deutschen Sommer sollte die Neuauflage also gerade noch so überstehen.
Vor der Umwandlung in eine GMT-Uhr hat Seiko schon im letzten Herbst limitierte Sondermodelle seiner Diver‘s herausgebracht – dort noch als Dreizeigeruhr und Teil seiner „Save the Ocean“-Kampagne. Wie sich die Seiko Prospex 1968 Diver‘s SPB299J1 im Test geschlagen hat, könnt ihr ebenfalls in meinem Blog nachlesen.
Nun aber zurück zur grünen GMT-Uhr, die auf den ersten Blick die klar erkennbare Handschrift Seikos trägt und auch der „Save the Ocean“-Special Edition zum Verwechseln ähnlich sieht. Wen wundert das, teilen sich die Uhren doch dasselbe, ikonische Gehäuse des 1968er-Modells mit seinen polierten Seiten. Kleine Unterschiede gibt es im Design und bei den Spezifikationen dann doch. Da muss man allerdings genau hinschauen.
Das Gehäuse der Seiko Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT
Eigentlich müsste man zum Gehäuse gar nicht viele Worte verlieren. Seine Form ist klassisch, die abgeschrägten Kanten ikonisch wie sportlich und der Durchmesser von 42 Millimetern eine sichere Bank, wenn es um die Frage geht, ob die Uhr harmonisch am Handgelenk sitzt. Die Länge von 48,6 Millimetern zwischen den Bandanstößen geht ebenfalls in Ordnung und beschert mir im Alltag ein angenehmes Tragegefühl mit viel Komfort. Mit 12,9 Millimetern in der Höhe ist die GMT-Variante minimal dicker geraten als sein Dreizeiger-Äquivalent, was an den unterschiedlichen Uhrwerken liegt. Man versteht schnell, warum dieser Klassiker seit mittlerweile 55 Jahren nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt hat. Der Name beinhaltet nun zwar den Zusatz Modern Re-interpretation, rein äußerlich war ein Update aber kaum erforderlich. Schön, dass Seiko daher so behutsam vorgegangen ist.
Edle Materialien machen den Unterschied
Klassischer Edelstahl ist das Material, aus dem die Seiko Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT gefertigt ist. Dadurch bringt die Toolwatch ein Gewicht von stolzen 176 Gramm auf die Waage. An der Front schützt ein kratzfestes Uhrenglas das Zifferblatt. Im Gegensatz zu preiswerteren Prospex-Uhren im dreistelligen Preissegment setzt Seiko hier nicht auf sein bekanntes Hardlexglas, sondern verbaut hochwertigeren Saphir, der einer Premium-Uhr wie dieser angemessen ist. Um auch bei hoher Lichteinstrahlung eine einwandfreie Sicht auf das Zifferblatt zu gewähren, wurde das Saphirglas auf der Innenseite mit einer Entspiegelung versehen.
Bis zu einer Tiefe von 200 Meter ist das Gehäuse der Seiko Prospex 1968 Diver’s SPB381 wasserdicht. Das klassifiziert den Zeitmesser als ernstzunehmende Taucheruhr. Dann darf selbstverständlich auch die einseitig drehbare Lünette nicht fehlen. Der Gehäuseboden ist verschraubt, ebenso die Krone.
3 Tage wach
Während die Dreizeigeruhr von einem 6R35 Automatikwerk angetrieben wird, übernimmt diese Aufgabe in der GMT-Uhr das noch etwas leistungsstärkere 6R54, ebenfalls aus der 6R-Serie. Mit einer Gangreserve von zwei Stunden mehr treibt es die Uhr nun drei volle Tage an, sofern man das Uhrwerk voll aufgezogen hat. Dieses Merkmal scheint Seiko besonders wichtig zu sein – immerhin ist es auf das Zifferblatt gedruckt.
Gleich gut verhält es sich bei der Ganggenauigkeit. Seiko gibt diese für beide Uhrwerke mit -15 bis +25 Sekunden pro Tag an, was jedoch ein großzügig gewähltes Intervall ist. Neben Minute, Sekunde, Stunde und Datum verfügt das 6R54 noch über eine 24-Stunden-Zeit und einen Sekundenstopp.
Zifferblatt und Armband der Seiko Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT
Ich persönlich finde das Zifferblatt nun, wo das Datumsfenster unauffällig zwischen 4 und 5 Uhr gewandert ist, deutlich harmonischer. Das gilt vor allem in der Dunkelheit, in der die rechteckigen und runden Indizes durch Lumibrite-Leuchtmasse erstrahlen. Stunden- und Minutenzeiger sind an der Spitze nun weniger stumpf. Der gelbe GMT-Zeiger sticht durch seine Schwert-ähnliche Form heraus und der Sekundenzeiger fällt durch eine rote Markierung auf. Alle Elemente sind bestens ablesbar, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Das lässt das grüne Zifferblatt der Seiko Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT besonders aufgeräumt wirken.
Abgerundet wird der hervorragende Gesamteindruck von einem Edelstahlband, das ich im Alltag als äußerst komfortabel empfinde. Sicheren Halt gewährleistet die Dreifachfaltschließe mit Sicherheitsdrücker. Will man die 1968 Diver’s auf Tauchgängen tragen, spendiert eine Tauchverlängerung per Druck wertvolle Millimeter, damit die Uhr noch über den Neoprenanzug passt.
Mein Fazit zur Seiko Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT
Es kommt nicht von ungefähr, dass Menschen heute wie vor 55 Jahren ein Uhrenmodell kaufen und lieben. Die 1968 Diver‘s ist ein zeitloser Klassiker, welche ich für eine der empfehlenswertesten Taucheruhren im Premium-Segment halte. Die „Premium“-Auszeichnung hat sich die Seiko Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT mehr als verdient. Sie steht sinnbildlich für das, was Seiko heutzutage auszeichnet: sehr gute Qualität, die man fühlen kann, wenn man die Uhr trägt. Dazu mischt der japanische Traditionshersteller präzise Technik und funktionale Zeitlosigkeit im Design. Das alles kommt übrigens immer noch aus demselben Haus. Damit ist Seikos Stellung in der Uhrenwelt einzigartig.
Als Einsteigeruhr kann man die 1968 Diver‘s Re-interpretation nicht bezeichnen. Ich empfehle die Toolwatch ganz klar denjenigen, die eine haltbare, leistungsstarke und zeitlose Uhr suchen, die sowohl sportlich als auch vielseitig einsetzbar ist.
Aktuell bietet Seiko neben der hier vorgestellten grünen Referenz SPB381 noch ein schwarzes Schwestermodell (Ref. SPB383) und eine limitierte „Save the Ocean“-Sonderedition an, die zugleich auch Seikos 110. Geburtstag feiert. Im Gegensatz zu den beiden Basismodellen ist die Referenz SPB385 auf 4000 Exemplare limitiert und kostet dementsprechend etwas mehr. Seiko verkauft die grüne und schwarze 1968 Diver‘s zu je 1.700,- Euro, die eisblaue Limited Edition zu 1.900,- Euro.
Alle wichtigen Links zur Uhr, ihren Schwestermodellen und noch mehr Seiko-Tests in meinem Blog findet ihr im Folgenden.
Mehr über Seiko und die Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT SPB381
Weitere Seiko Uhren-Tests in meinem Blog
Galerie
Technische Daten
NameProspex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation GMT
ReferenznummerSPB381
MarkeSeiko
KategorieGMT Uhren / Taucheruhren
Preis ab1.700,- Euro
Garantie2 Jahre
Gehäuse Material316L Edelstahl
Diameter42.00 mm
Höhe12.90 mm
UhrenglasAntireflexbeschichtung / Saphirglas
UhrentypAutomatik
Wasserdicht20 bar (200 m / 660 ft)
Uhrwerk NameSeiko 6R54
Ganggenauigkeit72 Stunden
FunktionenDatum / GMT / Minute / Sekunde / Stunde
Ziffernblattfarbegrün
Indizesrund
BesonderheitenIndizes mit Leuchtmasse gefüllt / Zeiger mit Leuchtmasse gefüllt
Lünettegrün / Taucherlünette
Armband Farbegrau
Armband Material316L Edelstahl
Schließe316L Edelstahl / Faltschließe / Tauchverlängerung
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