Ollech & Wajs OW C-1000 MkII Test
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Die Ollech & Wajs OW C-1000 MkII ist der Verkaufsschlager von OW. Vorbild der Uhr ist ein historisch bedeutsames Modell, dessen Gene die C-1000 definitiv geerbt hat. Aber wie viel Caribbean 1000 steckt wirklich in der Taucheruhr? Ich habe mein erstes Modell von Ollech & Wajs getestet…
Ollech & Wajs im WATCHDAVID.SHOP
Ollech & Wajs können auf eine bewegte Geschichte zurückblicken – mit Modellen, die nicht nur die traditionsreiche, familiengeführte Firma aus Zürich geprägt haben, sondern die Uhrenindustrie im Allgemeinen. Das beste Beispiel ist immerhin Thema des heutigen Uhren-Tests. Da ich die Marke von nun an in meinem Shop führe, versteht es sich praktisch von selbst, dass ich dir die wichtigsten Referenzen im Detail vorstelle und dir meine Meinung verrate.
Ich beginne strategisch mit einem Highlight. Die Uhr, die ich dir heute vorstelle, ist nicht weniger als der Abkömmling der vielleicht wichtigsten Uhr von Ollech & Wajs. Ich darf präsentieren: die Ollech & Wajs OW C-1000 MkII. 1000 Meter maximale Tauchtiefe, zeitloses Design und eine bewegte Geschichte stecken hinter dieser Uhr. Die möchte ich dir vor dem ausgiebigen Test erzählen.
Die Caribbean 1000 revolutioniert das Tauchen
1964, etwa 8 Jahre nach der Gründung durch Joseph Ollech und Albert Wajs in einem kleinen Geschäft in der Stockerstraße in Zürich, zählte OW bereits zu den führenden Schweizer Uhrenfirmen. Die beiden Geschäftspartner hatten sich den Ruf erarbeitet, zuverlässige und vielseitige Zeitmesser zu bauen. Nicht mehr nur für namenhafte Kunden wie Omega und Breitling, sondern ebenso für die Eigenmarke. Etwa zur gleichen Zeit war ein Wettkampf um die Uhr mit der größten Tauchtiefe entbrannt. Zahlreiche, heute noch bekannte Uhren entstanden in dieser Epoche. Blancpain zählte mit der Fifty Fathoms zu den Vorreitern. Das für die französische Marine entwickelte Modell tauchte 300 Fuß, also etwa 9 Meter tief. Bald brachte Rolex die Submariner auf den Markt, die in einer überarbeiteten Version die 200 Meter-Marke knackte. Diese Frühzeit der Taucheruhren war besonders innovativ, was auch dem aufkommenden Tauchsport zu verdanken war.
Das Jahr 1964 markiert einen wichtigen Punkt in der Geschichte von Ollech & Wajs. Mit einem Edelstahlgehäuse, das aus einem Block gefräst wurde und auf herkömmliche Dichtungen verzichtete, wurde die Wasserdichtigkeit signifikant erhöht. Die Idee des Monoblock-Gehäuses stammte vom familiengeführten Unternehmen Jenny Watches. Umgesetzt wurde sie mit der Expertise von Ollech & Wajs. Die Caribbean 1000war geboren. Sie übertraf die damaligen Rekordhalter (bei etwa 300 Metern maximaler Tauchtiefe) spielend. Nach Aussage von OW sind noch viele der damals produzierten Uhren heutzutage einsatzbereit.
Zwei Jahre nach Markteinführung überstand die Caribbean 1000 sogar eine Expedition zum Nordpol, auf welche sie von einem italienischen Team mitgenommen wurde.
Wie viel Caribbean 1000 steckt noch in der Ollech & Wajs OW C-1000 MkII?
Es lastet also ein schweres Erbe auf der Ollech & Wajs OW C-1000 MkII, die in die Fußstapfen des Originals treten soll. Kann eine solche Ikone heutzutage überhaupt noch erreicht werden? Optisch lehnt sich die C-1000 MkII an die Caribbean 1000 an. Die Parallelen zwischen den beiden Silhouetten sind nicht zu übersehen. Trotzdem, und das möchte ich der C-1000 zugute halten, versucht diese Uhr nicht, das Original 1:1 zu kopieren. Schon auf den zweiten Blick erkennt man gravierende Unterschiede. Ollech & Wajs‘ berühmtestes Modell ist im Hier und Jetzt angekommen, auch wenn es die klare Handschrift des traditionsreichen Schweizer Unternehmens trägt.
Namensgebendes Merkmal der aktuellen Taucheruhr ist immer noch ihre Wasserdichtigkeit bis in Tiefen von maximal 1000 Metern. Damit übertrifft die C-1000 MkII auch die heutige Konkurrenz. In dieser Hinsicht hat sich auch 60 Jahre nach Erscheinen der Caribbean 1000 wenig geändert.
Die Ollech & Wajs OW C-1000 MkII am Handgelenk
Dasselbe gilt auch für die kompakten Abmessungen. Die betragen beim aktuellen Modell 39,5 Millimeter. Der geringe Durchmesser ist ein typisches Merkmal historischer Taucheruhren. Das ist auch der Punkt, in dem sowohl ich, als auch meine Community zwiegespalten sind. Auf der einen Seite verstehe ich die Wahl des Durchmessers. Man will den Geist und Charme des Originals einfangen, sich zudem abgrenzen von der Masse, die auf 42 Millimeter setzt. Viele Kunden und Follower aus meinem Umfeld wünschen sich aber genau das. „Eine tolle Uhr, wäre sie doch nur ein wenig größer“, höre ich des Öfteren Uhrenenthusiasten seufzen. Die Vorteile des größeren Durchmessers liegen auf der Hand (oder eher am Handgelenk). Träger schätzen die bessere Ablesbarkeit und Bedienbarkeit. Also, Ollech & Wajs: wie wäre es mit zwei Durchmessern? M und L quasi, zwischen denen man sich entscheiden kann. Eine Überlegung wäre es wert.
Das Gehäuse der Ollech & Wajs OW C-1000 MkII
Das kompakte Gehäuse besteht aus 316L Edelstahl, das vor Ort im Schweizer Jura gefertigt wurde. Seinen Toolwatch-Charakter erhält es durch die gebürsteten Oberflächen. Um die Wasserdichtigkeit zu gewährleisten, haben Ollech & Wajs den Gehäuseboden zusätzlich verstärkt. Auch das Saphirglas ist extra stark und formschön gewölbt. Eine Vierfachdichtung sichert zudem den Bereich der Krone ab. Schweizer SuperLuminova, mit der Zeiger und Indizes beschichtet sind, ermöglichen auch im Dunkeln eine hervorragende Ablesbarkeit.
Soprod’s Newton Precision P092 – das beste Kaliber in einer OW-Uhr?
Seit geraumer Zeit vertrauen Ollech & Wajs auf Uhrwerke der Schweizer Manufaktur Soprod. Die Ollech & Wajs OW C-1000 MkII wird von einem Newton Precision P092 Kaliber angetrieben. Die ersten Rückmeldungen treuer OW-Kunden klangen verheißungsvoll. Nach dem mehrtägigen Test am Handgelenk kann auch ich für meinen Teil behaupten, dass der Namenszusatz ‚Precision‘ hier Programm ist. Mit einer Ganggenauigkeit von +/- 5 Sekunden erzielt das Automatikwerk sehr gute Werte. Gleichzeitig sorgt eine Gangreserve von bis zu 44 Stunden für eine gute Ausdauer. Dass das Newton Precision P092 auf dem Prüfstand solche Werte zustande bringt, liegt an den strengen Standards, nach denen es vom Laboratoire Dubois in Chaux-de-Fonds geprüft wird. Neben Stunde, Minute und Sekunde treibt das Automatikwerk auch eine Datumsfunktion an.
Ollech & Wajs modifizieren das Uhrwerk vor dem Einbau in die OW C-1000 MkII. Der vernickelte Boden besitzt nun den Schriftzug „OW Zurich 1956“. Auch der Rotor erinnert an das OW-Logo. Das sieht hervorragend aus!
Drei Armbänder, drei Geschichten
Drei verschiedene Armbänder stehen zur Auswahl, die je nach Wahl an der Ollech & Wajs OW C-1000 MkII angebracht werden können. Jedes einzelne erzählt seine ganz eigene Geschichte. Das schicke Edelstahlband erinnert stark an die Armbänder, an denen auch die legendäre Caribbean 1000 getragen wurde. Für eine einfache Handhabung sorgt die doppelte Faltschließe.
Armbänder aus Kautschuk existieren nicht erst seit wenigen Jahren. Schon die Arktisforscher, die die Caribbean 1000 auf ihre Expeditionen mitnahmen, wussten den flexiblen, hitzebeständigen und langlebigen Werkstoff zu schätzen. Ollech & Wajs haben sich einige Raffinessen einfallen lassen, wie man das Armband sinnvoll als Informationsquelle nutzen kann. Auf der Außenseite kann man unter anderem Zentimeter- und Zollmaßstab ablesen, auf der Rückseite befinden sich das eine Umrechnungstabelle für Meter, Yards und Fuß sowie das Morsealphabet. Da denkt man, man hätte schon alles gesehen, um dann wieder verblüfft zu werden – Wahnsinn!
Zu guter Letzt existiert noch das sogenannte Freediver-Armband, bei dem es sich um ein klassisches Nylonband handelt. Seine dünne weiße Linie symbolisiert die Leine, die Freitaucher zur Orientierung in der Dunkelheit verwenden. Daher rührt auch der Name.
Mein Fazit zur Ollech & Wajs OW C-1000 MkII
Es ist nicht leicht, das Erbe einer Ikone anzutreten, die es früher verstand, durch fortschrittliche Technologien Konkurrenten von Blancpain und Rolex auf die Plätze zu verweisen. 1000 Meter Wasserdichtigkeit besitzen zudem nicht mehr dieselbe Strahlkraft wie vor 60 Jahren, als diese Marke unerreichbar schien. Dasselbe gilt für Taucheruhren im Allgemeinen, deren Funktionen weitestgehend Tauchcomputer übernommen haben.
Als Uhrenmarke muss man es also verstehen, dem Kunden (der in den meisten Fällen selten bis nie taucht) ein Gefühl von Wertigkeit, Handwerk, Tradition und gutem Design zu vermitteln. Das schafft die Ollech & Wajs OW C-1000 MkII in meinen Augen durchaus. Allein optisch versteht es die Taucheruhr, aufzufallen. Das Design grenzt sich klar von der Konkurrenz ab, bleibt im Kopf und kopiert trotzdem nicht einfach das Original – gut gemacht! Die Qualität des Gehäuses, des Uhrwerkes und der Armbänder ist hervorragend – da gibt es nichts auszusetzen.
Wenn ich etwas auszusetzen habe, dann am Durchmesser. Der ist mit 39 Millimetern sehr kompakt. Das muss man mögen und nicht allen Herren der Schöpfung steht eben diese Kompaktheit.
Preise und Verfügbarkeit
Die Ollech & Wajs OW C-1000 MkII kannst du in meinem Shop erwerben. Je nach Belieben kannst du dir dort deine persönliche C-1000 konfigurieren. Mit dem RAF Freediver Nylonband kostet das Modell 1.979,- Euro. Entscheidest du dich für das sportlich-funktionale Expedition-Band aus Kautschuk, werden 1.999,- Euro fällig. Richtig schick finde ich auch das Edelstahlband. Das kostet 2.199,- Euro.
Alle weiterführenden Links zur C-1000 und weiteren Uhren von Ollech & Wajs findest du in meinem Shop.
Mehr über Ollech & Wajs und die OW C-1000 MkII
Hier geht’s zur Uhr im Shop – alle Varianten!
Was du über Ollech & Wajs wissen musst!
Noch mehr Modelle von Ollech & Wajs im WATCHDAVID.SHOP
Alle Taucheruhren-Tests in meinem Blog
Technische Daten
NameOW C-1000 MkII
ReferenznummerOW C-1000 MkII
MarkeOllech & Wajs
KategorieTaucheruhren
Preis ab1.979,- bis 2.199,- Euro
Garantie3 Jahre
Gehäuse Material316L Edelstahl
Diameter39.50 mm
Höhe15.80 mm
UhrenglasAntireflexbeschichtung / Saphirglas
UhrentypAutomatik
Wasserdicht100 bar (1000m / 3300 ft)
Uhrwerk NameSoprod Newton P092 Automatic
Ganggenauigkeit44 Stunden
FunktionenDatum / Minute / Sekunde / Stunde
Ziffernblattfarbeschwarz
Indizesstrichförmig
BesonderheitenSwiss Super-LumiNova®
Lünetteschwarz / Taucherlünette
Armband Material316L Edelstahl / Kautschuk / Nylon
Schließe316L Edelstahl / Dornschließe / Faltschließe
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