Hanhart PIONEER Mk II Limited Edition im Test
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Hanhart feiert 80 Jahre Jubiläum seiner PIONEER Mk II mit einem außergewöhnlichen Modell in limitierter Sonderauflage. Das Original galt als einer der ersten Fliegerchronographen. Was die neue Hanhart PIONEER Mk II Limited Edition auszeichnet, erfahrt Ihr im Test!
Eine neue Edition in einer ungewöhnlichen Farbe
„Schwarzwaldgrün“ würde ich wohl sagen, müsste ich der Farbkombination der neuen PIONEER Mk II 80 Jahre Jubiläumsedition einen Namen geben. Als ich die Uhr das erste Mal aus dem edlen Lederetui hole, in dem sie geliefert wurde, sticht die außergewöhnliche Farbe direkt ins Auge. Grüne Uhren gibt es immer noch sehr wenige am Markt. Viel zu wenige meiner Meinung. Uhren mit einem originellen Grünton stechen einfach hervor. Die passende Farbe für ein 80-jähriges Jubiläum hat der im Schwarzwald ansässige Hersteller damit definitiv gewählt.
Optisch macht die Fliegeruhr einen hochwertigen und geschmackvollen Eindruck. Ich drehe sie, halte sie ins Licht und begutachte den Grünton der Hanhart PIONEER Mk II. Der geht in Richtung Olive und verleiht dem Chronographen einen gewissen Militär-Look. Das passt in jeder Hinsicht. Immerhin handelt es sich hier doch um die Neuauflage eines der allerersten Fliegerchronographen. Das Design ist übrigens sehr nah am Vorbild. Für Hanhart selbst war die Einführung dieser ersten Chronographen ein wichtiger Schritt. Bis heute steht das Unternehmen, dass durch Stoppuhren bekannt wurde, für Präzision, Funktionalität und Qualität.
Und an dieser Neuauflage ist nicht nur die Farbe exklusiv. Das Sondermodell ist auf gerade einmal 200 Stück limitiert. Da die Nachfrage hoch ist, kann man erwarten, dass die Chronographen schnell vergriffen sein werden. Bei meinem Sondermodell handelt es sich um die Nummer 11. Das verrät die Gravur im Gehäuseboden aus Edelstahl.
Die gesamte Aufmachung gibt dem Träger seiner neuen PIONEER Mk II zu verstehen: diese Uhr ist exklusiv. Von der Verpackung über das Lederetui bis hin zur Infobroschüre über die Historie der Uhr. Alles ist mit großer Hingabe und viel Qualität entworfen worden und verdient daher ein Extralob!
Die Hanhart PIONEER Mk II Limited Edition am Handgelenk
Dass die limitierte Neuauflage der PIONEER Mk II aber nicht nur mehr Schein als Sein ist, muss sie erst noch beweisen. Hands on! Am Handgelenk macht die Fliegeruhr einen guten Eindruck. Wer zu Beginn noch seine Zweifel mit dem ungewöhnlichen Farbton der Uhr hatte, den kann ich beruhigen. Zu Outfits passt die Uhr (zu meiner eigenen, positiven Überraschung) erstaunlich gut. Dabei sollte erwähnt sein, dass eine grüne Uhr am Handgelenk nicht unsichtbar bleibt, sondern auffällt. Der rote und für Hanhart Uhren so typische Drücker tut sein Übriges.
Matt anstand glänzend – das Gehäuse
Beim ersten Blick auf das Design des Gehäuses wird schnell klar, worauf der Fokus der Designer lag. Robustheit und Praktikabilität. Eben das, was bei Piloten in den 1940er Jahren von essenzieller Bedeutung war. Trotz des kompakten Durchmessers von 40 Millimetern wirkt das Gehäuse nicht gerade klein. Eine Rolle spielt da sicherlich die kannelierte Lünette, die mit ihrem robusten Design sofort ins Auge sticht.
Das Gehäuse hat wenig für Hochglanz übrig. Der hier verwendete Edelstahl ist matt und sandgestrahlt, die Funktionalität hat eben Vorrang. Zum Durchmesser von 40 Millimetern kommen 14,8 Millimeter in der Höhe.
Für den Schutz des Zifferblattes verwendet Hanhart kratzfestes und widerstandsfähiges Saphirglas. Die Oberseite ist leicht gewölbt, was der Uhr ein klassisches Aussehen verleiht. Die Innenseite ist entspiegelt. Das erlaubt bei hoher Sonneneinstrahlung eine gute Ablesbarkeit von Uhr- und Stoppzeit.
Es gibt ein zentrales Merkmal, wodurch der Betrachter sofort eine echte Hanhart ausmachen kann. Den charakteristischen roten Drücker. Auch dieser war bei der Vorstellung des originalen Modells 1940 schon zentraler Bestandteil des Designs. Der Legende nach soll die rote Farbe von den Ehefrauen der Fliegerpiloten kommen. Sie bepinselten die Uhren ihrer Männer als Andenken mit rotem Nagellack. Heute verwendet Hanhart ganz sicher keinen Nagellack mehr für seine Drücker. Sie sind aus robustem HyCeram® hergestellt. Der asymmetrische Drückerabstand fällt schnell auf. Auch das war bereits ein Charakteristikum der ersten PIONEER Mk II Fliegerchronographen.
Die Krone in der Mitte besitzt neben einer zur Lünette passenden kannelierten Oberfläche eine ordentliche Größe. Dadurch ist das Einstellen der Uhrzeit besonders unkompliziert. Die mattgestrahlte Oberfläche gefällt mir mit der Zeit immer besser. Das herausgeschliffene Hanhart-,h‘ gibt der Uhr noch mehr Wertigkeit.
Highlights beim Gehäuseboden der Hanhart PIONEER Mk II Limited Edition
Der verschraubte Gehäuseboden zeigt, dass nicht nur die Vorderseite der PIONEER Mk II durch gutes Design besticht. Wie man es heutzutage von einem guten Chronographen erwarten darf, ist der Gehäuseboden transparent. Hier kann man durch Saphirglas das ETA 7753 Uhrwerk erkennen und bewundern.
In den Gehäuseboden eingraviert ist neben der Limitierungsnummer auch die Angabe zur Wasserdichtigkeit. 10 bar/ATM sind theoretisch möglich. Zu einer Taucheruhr macht das die PIONEER Mk II deswegen aber noch lange nicht. Wasserspritzer sind aber kein Problem.
Ein zuverlässiges Automatikwerk
Der Glasboden ist im Vergleich zum Original neu. Was damals schlicht und ergreifend nicht nötig war, soll heute zeigen, welche faszinierende Mechanik im Inneren der PIONEER Mk II verbaut ist. In diesem Fall ist es das ETA 7753. Dabei handelt es sich um ein zuverlässiges, sehr genaues und robustes Automatikwerk. Gewöhnlich kommt es bei vielen höherpreisigen Chronographen zum Einsatz. Das Automatikwerk aus Schweizer Herstellung wurde für den Einbau in die PIONEER Mk II aufwendig dekoriert. So wurde es unter anderem mit gebläuten Schrauben und einem Perlschliff (einem kreisförmigen Muster) versehen. Mein persönliches Highlight aber: der klassische Hanhart-Schriftzug auf dem Rotor.
Zuletzt noch ein paar Daten zum Uhrwerk: Das Kaliber besitzt bei 27 Steinen eine Schwingfrequenz von 28800 Halbschwingungen pro Stunde und kommt mit einer Gangreserve von 42 Stunden aus. Im Originalen Vorbild aus dem Jahr 1940 schlug im Gehäuse noch das inzwischen berühmte Schaltradwerk „Kaliber 41“.
Ein Zifferblatt in “Schwarzwaldgrün”
Das Zifferblatt der originalen Fliegeruhr von 1940 war Schwarz. Hier befindet sich die zumindest offensichtlich größte Änderung. Denn anstatt ein schwarzes Zifferblatt anzubieten, bricht Hanhart mit der Tradition und bringt die Uhr im gewagten Grün auf den Markt.
Insgesamt ist das Zifferblatt sehr aufgeräumt und somit gut ablesbar. Für die gute Ablesbarkeit sorgen Ziffern und Indices mit klaren Linien und ohne Schnörkel. Schließlich war das früher im Einsatz das Wichtigste. Die optimale Ablesbarkeit ist selbst bei Dunkelheit garantiert. Ermöglicht wird dies durch die Beschichtung der Zeiger und Ziffern. Hier kommt sogenanntes Super-LumiNova® greenline C1 zum Einsatz. Die Beleuchtung ist sehr gleichmäßig und stark und bewirkt bei Nacht wahre Wunder.
Die beiden Totalisatoren für die kleine Sekunde und die 30 Minutenanzeige sind leicht in das Zifferblatt eingelassen und verleihen ihm dadurch eine gewisse Dreidimensionalität. Der zentrale Stoppsekundenzeiger ist passend zur Lünettenmarkierung und dem Drücker rot. Ansonsten befindet sich neben der Minuterie und dem Hanhart Schriftzug unter 12 Uhr nichts auf dem Zifferblatt – eben nur das Nötigste.
Die kannelierte Lünette der PIONEER Mk II 80 Jahre Jubiläum ist beidseitig stufenlos drehbar und besitzt eine rote Markierung.
Das Armband – viel Komfort durch Segeltuchmaterial
Passend zum grünen Zifferblatt spendiert Hanhart seiner PIONEER Mk II ein grünes Armband aus Canvas. Der Stoff ist im allgemeinen eher unter dem deutschen Begriff ,Leinen‘ bekannt und findet am häufigsten in der Schifffahrt Verwendung. Aus Canvas werden Segel gefertigt. In jüngerer Vergangenheit aber auch immer häufiger Armbänder. Canvas bringt einige Vorteile mit sich. Auf der einen Seite ist es im Alltag widerstandsfähiger als Leder, auf der anderen Seite langlebiger als so manches Stoffarmband.
Das hier verwendete Armband hat mich im Test aufgrund seines sehr guten Tragekomforts besonders überzeugt. Die Innenseite ist mit Alcantara beschichtet, was sehr angenehm zur Haut ist. Für den passenden und sicheren Halt sorgt eine Dornschließe, die das matte Design des Gehäuses aufgreift.
Mein Fazit: mehr als eine bloße Kopie – die Hanhart Pioneer Mk II Limited Edition
Hanhart hat es wieder einmal bewiesen: das Unternehmen versteht es, würdevoll mit seinem Erbe umzugehen. In den letzten Jahren hat der Hersteller mehreren alten Uhren aus vergangenen Jahrzehnten neues Leben eingehaucht. Die Neuauflagen, deren Vorbilder meist große Historien aufgreifen, sind dabei nicht bloß eine plumpe Kopie, sondern interpretieren das Design ganz neu.
So ist es auch mit der PIONEER Mk II 80 Jahre Jubiläum. Der Fliegeruhr schafft den perfekten Spagat zwischen alt und neu. Zum einen wären da die Detailverliebtheit und die Nähe zum Original. Die eingelassenen Totalisatoren, Die kannelierte Lünette und vieles mehr. Und dann färbt Hanhart das Zifferblatt nicht schwarz, sondern grün! Meiner Meinung zeigt das zwei Dinge. Erstens will man sich eben nicht nur an der Historie festklammern, sondern ist selbstbewusst genug, Dinge neu, anders und frisch anzugehen. Zweitens unterstreicht der besondere Ton die Exklusivität, mit der Hanhart die Uhr hervorheben möchte. Sicher ist nämlich eines: eine weitere Uhr in dieser einzigartigen Farbe wird es so schnell nicht mehr geben. Gratulation, Hanhart!
Derartige Qualität lässt sich Hanhart gut bezahlen. Die limitierte PIONEER Mk II 80 Jahre Jubiläum ist ab sofort für 2.037,31 Euro inklusive 16% Mehrwertsteuer erhältlich. Im kommenden Jahr nach der Anpassung an 19% Mehrwertsteuer wird der Preis bei 2.090,00 Euro liegen.
Für mich ist die Hanhart Pioneer Mk II Limited Edition jetzt schon das passende Weihnachtsgeschenk! Das obige Bild: Serviervorschlag für Euren Heiligabend!
Galerie
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Mehr über die Hanhart PIONEER Mk II Limited Edition
Technische Daten
NameHanhart PIONEER Mk II 80 Jahre Jubiläum
Referenznummer716L.490-3912
MarkeHanhart
KategorieChronographen / Fliegeruhren / Retro Uhren
Preis ab2090 Euro
Garantie2 Jahre
Gehäuse Material316L Edelstahl
Diameter40.00 mm
Höhe14.80 mm
Uhrenglasanti-reflective coating / Sapphire Crystal
UhrentypAutomatic
Wasserdicht10 bar (100 m / 330 ft)
Uhrwerk NameETA 7753
Ganggenauigkeit42 Stunden
Funktionen30 Minuten Zeit / Kleine Sekunde / Minute / Sekunde / Sekundenstopp / Stunde
Ziffernblattfarbegrün
Indizesarabisch
BesonderheitenSwiss Super-LumiNova®
Lünettebidirektional / kanneliert / grau
Armband Farbegrün
Armband MaterialTextil
Schließe316L Edelstahl / Dornschließe
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