Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER Test

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Mit der Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER gibt es neben der gefeierten MR-G eine weitere Uhr, die die erste G-SHOCK von 1983 neu interpretiert. Sie kostet jedoch nur einen Bruchteil des extravaganten Sondermodells. Geht es auch ohne Titan, App-Verbindung & Co.? 

Schaut euch mein neuestes YouTube Video zur Uhr an!

David gegen Goliath

Im Hause G-SHOCK gibt es derzeit mehrere Modelle, die sich optisch stark an der ersten G-SHOCK überhaupt, der DW 5000C-1A orientieren. Sie sind die Nachfolger, die nächste Generation, könnte man sagen. Zwei davon könnten nicht gegensätzlicher sein. Die eine steht (so habe ich es mir sagen lassen) intern bei G-SHOCK Mitarbeitern sehr hoch im Kurs, ist als Geheimtipp verschrien und ein Preis-Leistungsmonster. Die andere ist die Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR, ein 4000 Euro teures Sondermodell. 

Tja, das hätte man jetzt nicht erwartet, aber das Topmodell des Jahres 2022 hat ernsthafte Konkurrenz bekommen – aus dem eigenen Haus. Die Rede ist von der Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER, einer 129,- Euro teuren Einsteiger G-SHOCK. Die Armbanduhr ist seit etwa 10 Jahren auf dem Markt und wurde seitdem mehrfach überarbeitet, zuletzt im Juli 2021. Sie teilt sich die Konstruktion mit der G-SHOCK x SUPER MARIO BROS DW-5600SMB-4ER. Noch eine Uhr, die ich vor ein paar Wochen testen durfte und die beweist, dass die 5600-Serie für Überraschungen gut ist. Warum sollte das nicht auch auf das schwarze Schwestermodell zutreffen?

Die Nachfahren der Ur-G-SHOCK

Laien dürfte das Design der GW-M5610U-1ER nicht weiter auffallen. Fans hingegen erkennen das rot eingerahmte Display sofort und wissen um die Besonderheit hinter dieser sonst so gewöhnlichen G-SHOCK. Wie viele andere bin auch ich 1983, also vor knapp 40 Jahren in die Uhrenwelt eingestiegen. Damals bekam ich eine DW 5000C-1A geschenkt, die ich heute leider nicht mehr besitze. 

Wenn man das Nostalgiegefühl wieder umlegen und die Erinnerungen am besten gleich mit am Handgelenk tragen möchte, bleiben also vier Optionen. Nummer 1: man kauft eine (hoffentlich) originale DW 5000C-1A auf dem Gebrauchtmarkt. Für mehr oder weniger gut erhaltene Modelle werden da schnell über 2000 Euro fällig. Zweitens: man gibt das Doppelte für eine der neuen MR-G-Uhren aus. Drittens: die GMW-Serie. Mit ihr begann Casio zum ersten Mal, eine Hommage der Ur-G-SHOCK zu bauen. Dazu zählen beispielsweise Referenzen wie die Casio G-SHOCK GMW-B5000TVA-1. Oder: man verzichtet auf die Gimmicks der Premiumklasse und greift stattdessen zur GW-5610U-1ER. 

Und während eine High-End-Armbanduhr nach der anderen Aufsehen erregt, fliegt die günstige  Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER unter dem Radar. Zu Unrecht? Ob die Einsteiger-G-SHOCK eine ernsthafte Alternative zur MR-G darstellt, lest ihr in diesem Uhren-Test!

Zum Unboxing

Die Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER wird in einer G-SHOCK typischen, sechseckigen Box geliefert. Fangen wir an mit dem optischen Vergleich!

GW vs. DW vs. MR-G – wer kopiert die Ur-G-SHOCK am besten?

Wie war das noch früher in der Schule? Abschreiben vom Klassenprimus war erlaubt – man durfte sich eben nicht erwischen lassen. Und so war es wichtig, in den Hausaufgaben oder Klassenarbeiten „eigene Akzente“ zu setzen. Das Konzept könnte man auch auf die Neuauflage einer Uhr übertragen. Vergleicht man Bilder des Originals und meiner Test-Uhr, fällt auf, wie ähnlich sich die beiden Uhren wirklich sehen. Die GW-M5610U-1ER ist der ersten G-SHOCK wie aus dem Gesicht geschnitten und übernimmt noch mehr Design-Elemente, als es die MR-G schon getan hat. Diese ist da wesentlich eigenständiger und präsentiert sich etwas aufgeräumter und mit goldenen Akzenten hochwertiger. 

Nach Unterschieden zwischen DW und GW, also Original und der günstigen Neuauflage muss man hingegen aktiv suchen. Hier eine leicht veränderte Schreibweise der Wasserdichtigkeit, dort eine andere Struktur der Zifferblattoberfläche. Wenn es euch in erster Linie eher um den 80er Jahre Stil geht als um die Tatsache, die erste G-SHOCK überhaupt zu tragen, ist diese Uhr die richtige für euch. Die Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER ahmt das große Vorbild perfekt nach. Wenn es nach subjektivem Schönheitsempfinden geht, würde ich die MR-G mit ihrem schimmernden Titan-Gehäuse jedoch vorziehen. Übrigens – wer sich für einen ausführlichen Vergleich zwischen MR-G und DW 5000C-1A interessiert, sollte sich mein YouTube Video zum Thema anschauen!

Die Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER am Handgelenk

Bevor wir ins Eingemachte gehen, lohnt sich jedoch noch der Blick ans Handgelenk. Mit Maßen von 46,70 Millimetern in der Länge und 43,20 Millimetern in der Breite ist die G-SHOCK GW-M5610U-1ER angenehm kompakt und deutlich kleiner als beispielsweise Uhren der MTG-Serie. Mir persönlich gefallen die kompakten G-SHOCK-Gehäuse mit achteckiger Lünette besser, da sie praktischer sind. Mit dem kleinen Gehäuse geht auch das sehr leichte Gewicht von nur 51,70 Gramm einher. Im Alltag spürt man sie kaum und nimmt erst dann wieder von ihr Notiz, wenn man die Uhrzeit ablesen möchte. Das nenne ich Daily Rocker Qualitäten!

Das Armband aus Resin liegt angenehm am Handgelenk und spendiert einen ordentlichen Tragekomfort. Eine herkömmliche Dornschließe gewährleistet sicheren Halt. 

Das Gehäuse im Detail

Geht man ins Detail, merkt man schnell warum das eine Modell 129,- und das andere 4000,- Euro kostet. Die Uhren folgen trotz nahezu identischer Formen komplett unterschiedlichen Philosophien. Die MR-G schöpft aus dem Vollen und bedient sich bei allem, was der japanische Uhrenbauer imstande zu leisten ist. Bei der Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER geht alles eine Spur gewöhnlicher und unspektakulärer zu. Statt der hochpreisigen Titanlegierung samt DLC Beschichtung besteht dieses Gehäuse aus herkömmlichem Resin, also Kunstharz. Dass Resin Titan in sämtlichen Belangen unterlegen ist, sollte klar sein. Ist die GW-M5610U-1ER deswegen eine schlechte Uhr? Keineswegs! Man muss eben wissen, was man will. Die Frage, ob man Allergiker-freundliches Titan braucht oder will, muss sich jeder selbst stellen. Die GW-M5610U-1ER ist – charmant gemeint – wieder mehr die echte „Plastikuhr“. Mineralglas schützt das Display vor äußeren Einwirkungen. 

Unabhängig von ihrem Preis definiert sich seit 1983 jede G-SHOCK über ihre namensgebende Schock-Resistenz gegenüber Stößen und Aufschlägen. Realisiert wird diese durch die durchdachte Struktur, die auf der Rückseite gut sichtbar wird. Im Mantel aus Resin befindet sich ein Edelstahlkern eingebettet. Er schützt das Uhrwerk.

Mit der Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER kann man sogar tauchen. Der Hersteller gibt eine Wasserdichtigkeit von 20 bar an, die mindestens erforderlich sind, wenn man eine Armbanduhr auf Tauchgängen tragen möchte. 

Wie die Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER zur Funkuhr wird

Hinter dem Edelstahl-Gehäuseboden befindet sich ein Antrieb, der erstaunlicherweise nicht identisch zur SUPER MARIO G-SHOCK ist. Dort hatte ich angemerkt, dass die Batterie nicht von Solarenergie gespeist wird. Das ist hier erfreulicherweise anders. Womöglich wurde die Änderung mit dem letzten Modellwechsel vollzogen, als der Klassiker 2021 ein Facelift erhalten hat. Nun sitzen unter dem Zifferblatt nicht sichtbare Solarzellen. Casios Tough Solar System ist beim Kauf einer G-SHOCK für mich ein Muss, da es ausschließlich Vorteile mit sich bringt. Der Batteriewechsel alle paar Jahre entfällt. Leistungseinbußen muss man nicht hinnehmen. Selbst in einer Schublade kann die Uhr im Energiesparmodus monatelang „überleben“. 

Das Uhrwerk treibt einige wichtige Funktionen an, die bekannt und zweckmäßig sind, Fans allerdings nicht ins Staunen versetzen. Am nützlichsten finde ich den Funksignalempfang. Er stellt sicher, dass die Uhr stets genau geht. Über einen der Drücker kann man ihn auch manuell aktualisieren. Weltzeit-, Stoppfunktionen, bis zu 5 Tagesalarme mit Schlummerfunktion, ein Kalender und ein Timer runden das Gesamtpaket ab. Wer technikaffin ist, vermisst möglicherweise eine Bluetooth-Connection inklusive App-Steuerung. Da sind wir aber wieder beim alten Thema angelangt, dem Preis.

Alle Informationen lassen sich sehr übersichtlich auf dem Display ablesen. In der Dunkelheit könnt ihr es per Illuminator erleuchten lassen. 

Mein Fazit zur Casio G-SHOCK GW-M5610U-1ER

Mit einige Erwartungen meinerseits ging die G-SHOCK GW-M5610U-1ER in diesen Test und den – zugegeben etwas unfairen – Vergleich mit dem Topmodell MRG B5000B-1DR. Dass sie sich diesem Alleskönner geschlagen geben muss, verwundert kaum. Setzt man die Leistungen jedoch in Relation zum Preis, sieht die Sache schon wieder anders aus. Über die Qualität müssen wir nicht reden. Die ist durchweg gut und sogar besser, als es der günstige Preis vermuten lassen würde. Optisch wirkt die Digitaluhr wie ein Klon der Ur-G-SHOCK. Wer diesen „Effekt“ erleben möchte, muss aber nicht tief in die Tasche greifen. 129,- Euro passen in jedes Budget. Somit ist die GW-M5610U-1ER die klassische G-SHOCK für alle. Auch wer sie nicht täglich am Handgelenk tragen möchte, hat im Gegensatz zu einer 4000,- Euro teuren Uhr kein schlechtes Gewissen, sie den größten Teil des Jahres in der Sammlung zu verwahren. 

Einen Gewinner kann man nicht ermitteln. Entscheidend sind die eigenen Präferenzen und der Geldbeutel. Im Folgenden findet ihr wie immer alle wichtigen Links!

Mehr zu Casio und der G-SHOCK GW-M5610U-1ER

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Meine Casio Uhren-Tests auf einen Blick

Die 18 Besten Taucheruhren 2022/23

Uhrenfotografien

Technische Daten

NameG-SHOCK GW-M5610U-1ER

ReferenznummerGW-M5610U-1ER

MarkeCasio

KategorieDigitaluhren

Preis ab129,- Euro

Garantie2 Jahre

Gehäuse MaterialResin

Diameter46.70 mm x 43.20 mm

Höhe12.70 mm

UhrenglasMineralglas

UhrentypFunkuhr / Quarz / Solar

Wasserdicht20 bar (200 m / 660 ft)

Uhrwerk NameCTL1616

Funktionen12-Stunden-Zähler / 24-Stunden Zeit / Alarm / Datum / Minute / Sekunde / Sekundenstopp / Stunde / Timer

Ziffernblattfarbeschwarz, rot

Indizesdigital

BesonderheitenLED Indizes

LünetteResin / schwarz

Armband Farbeschwarz

Armband MaterialResin

SchließeDornschließe

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