Le Forban Sécurité Mer Rochelaise Test
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Mit der Le Forban Sécurité Mer Rochelaise erfindet sich die Marke aus Frankreich neu, bleibt seiner bewährten Tradition aber dennoch treu. Ein spannender Mix, in den sich neben einem Retro-Design auch die Superkompressor-Technologie mischt. Ob das ein Erfolgsrezept werden kann?
Le Forban Sécurité Mer – alles, was ihr über die Marke wissen müsst!
Alle Le Forban Sécurité Mer Rochelaise SuperCompressor in meinem Shop
Der Frühling 2023 steht für mich im Zeichen der Rückbesinnung. Vor ein paar Wochen habe ich nach gut drei Jahren erstmals wieder eine Uhr der Stella Watch Company in den Händen gehalten. So konnte ich mir ein Bild machen, was sich seit der Gründung inklusive Debüt-Modell so getan hat.
Jetzt ist es an der Zeit, der traditionsreichen französischen Marke Le Forban Sécurité Mer einen erneuten Besuch abzustatten. Meine erste Berührung mit dem 2019 von Jean Sebastien Coste wiederbelebten Hersteller verlief ganz ähnlich. Alles fing mit einer Armbanduhr an, der Malouine. Kurze Zeit später trug ich auch ihre ungleiche Schwester, die Brestoise am Handgelenk. Beide Taucher begeisterten mich mit ihrem charmanten Retro-Design im „Toolwatch“-Stil der 60er Jahre. Aus dieser Zeit stammt die ursprüngliche Marke, die damals sogar die französische Marine ausstattete. Passend dazu sind die beiden Uhren der aus dem Dornröschenschlaf erweckten Marke nach den französischen Hafenstädten Saint-Malo und Brest benannt.
Übrigens: seine Armbanduhren lässt Le Forban Sécurité Mer in den Werkstätten eines Uhrmachers aus aus Rennes fertigen. Hier werden sie zusammengesetzt, geprüft und eingestellt. Wirklich hervorragend ist ebenfalls das Preis-Leistungsverhältnis. Für eine mittlere dreistellige Summe erhält anderswo kaum vergleichbare Qualität. Der perfekte Einstieg, oder?
Die neue in der Modellpalette
2023: ganze vier Jahre hat es gedauert, dass Le Forban wieder ein gänzlich neues Modell vorstellt. Gutes braucht eben seine Zeit. Und die hat man sich genommen. Allerdings nicht, um ein leicht verändertes Upgrade der alten Zeitmesser zu präsentieren. Nein, diese Uhr ist radikal neu. Sie traut sich etwas, bleibt der Stilrichtung von Le Forban Sécurité Mer auf den ersten Blick aber treu.
Rochelaise lautet der klangvolle Name, der – wie könnte es anders sein – natürlich von einer Hafenstadt inspiriert wurde. La Rochelle liegt am Golf von Biscaya, etwa 190 Kilometer nördlich von Bordeaux. Geprägt wird die Stadt vom Atlantik. Unweit befindet sich die Königliche Seilerei im Marinearsenal von Rochefort, die im Design der Uhr wiederaufgegriffen wurde.
Womit wir auch schon beim Punkt wären, denn gutes, klassisches und typisch französisches Design ist eines der zentralen Elemente einer Armbanduhr aus dem Hause Le Forban. Wie schon bei den etablierten Modellen hat man sich von der Formgebung der 60er und 70er Jahre inspirieren lassen und technische Lösungen der damaligen Zeit wiederaufgegriffen.
Das Superkompressor-Prinzip erklärt
Lasst mich an der Stelle direkt zum Punkt kommen: Mit der Rochelaise hat Le Forban Sécurité Mer zum ersten Mal eine Kompressor-Taucheruhr konstruiert. Damit gehört man zu den Marken, die die Superkompressor-Technologie erstmals seit etwa 50 Jahren wiederbeleben. In den Anfangsjahren des Sporttauchens waren Uhren mit doppelter Kompressorkrone und Kompressorverschluss besonders gefragt. Auch, weil man damals noch keine anderen Möglichkeiten kannte, die Gehäuse wirksam abzudichten. Der legendäre Gehäusehersteller Ervin Piquerez löste das Problem elegant, indem er einen federbelasteten Gehäuseboden einbaute. Durch die Feder war die Taucheruhr schon dann dicht, wenn der Gehäuseboden noch nicht gegen den O-Ring drückte. Das geschah erst bei hohen Kompressionsstufen. Je tiefer man tauchte, umso dichter wurde die Uhr.
Superkompressor-Taucheruhren erkennt ihr schon von weitem an ihrer doppelten Krone. Während die eine den normalen Zweck einer handelsüblichen Krone erfüllt, bedient man durch Drehen der anderen Krone bei 2 Uhr die innenliegende, bidirektionale Lünette, das zweite, typische Kennzeichen. Beide Merkmale könnt ihr im Design der Rochelaise wiederfinden.
Die Le Forban Sécurité Mer Rochelaise am Handgelenk
Heutzutage besitzen Superkompressor-Taucheruhren keine nennenswerten Vorteile mehr gegenüber konventionellen Lösungen. Es ist alles eine Frage des Geschmacks. Dass man zu Beginn öfter daran scheitert, die Lünette unter dem Uhrenglas direkt drehen zu wollen, erinnert einen immer wieder an die Besonderheit der Uhr. Dann eben per Krone – so mindert man ebenfalls die Gefahr, die Lünette versehentlich zu verstellen.
Vielmehr strahlt das Superkompressor-Design Traditionsbewusstsein aus. Am Handgelenk versprüht die Uhr zudem das Lebensgefühl der 1960er und 70er Jahre. Die Rochelaise könnte aus einer Zeitkapsel kommen. Den Twist erzielen die ungewöhnlichen, aber sehr bedacht ausgewählten Farben. Beim Kauf einer Rochelaise habt ihr die Wahl zwischen einem Zifferblatt in Sandgrau oder Seegrün. Für diesen Uhren-Test habe ich beide Varianten getragen.
Dabei ist mir vor allem der kompakte Durchmesser positiv aufgefallen. Auch das kennt man von Le Forban Sécurité Mer: kleinere Gehäuse, wie sie vor 50 Jahren üblich waren. Dadurch passt die Rochelaise auch an schmalere Handgelenke und geht in meinen Augen problemlos als unisex durch. Stets sportlich-chic könnt ihr den Zeitmesser mit bestem Gewissen zu jedem Anlass tragen.
Gehäuse und Uhrwerk im Detail
Zu fast jedem – denn eine Taucheruhr mit sportlichen Ambitionen ist die Rochelaise streng genommen nicht. Auf dem Papier (und in der Realität) hält die Retro-Uhr dem Wasser bis in 150 Meter Tiefe stand. Wer wirklich auf Tauchstation gehen möchte, dem empfehle ich jedoch mindestens 200 Meter. Aber sind wir mal ehrlich: in die Sparte der High-End Taucheruhren passt die Le Forban Sécurité Mer Rochelaise sowieso nicht. Sie ist eher etwas für Liebhaber der guten, alten Zeit – und das ist okay.
Um genau zu sein, misst das kompakte Gehäuse 39 Millimeter im Durchmesser bei einer Höhe von 11.40 Millimetern. Besonders gut gefällt mir der bullige Turtle-Shape des Gehäuses, der auch oft als kissenförmig beschrieben wird. Er erinnert ebenfalls an die Zeit, in der die Wurzeln der französischen Marke liegen.
Mein heimliches Highlight der Uhr befindet sich jedoch im Bereich der innenliegenden Lünette. Nicht nur die Position unter dem Uhrglas ist ein Erkennungsmerkmal. Im Gegensatz zu anderen Uhren, die applizierte und aufgedruckte Indizes besitzen, hat man diese hier in das Metall gepresst, was äußerst hochwertig aussieht und ein Gefühl von Tiefe sowie Plastizität vermittelt. Auch hier hat man sich bei der Ästhetik der 60er Jahre bedient.
Hinter dem Gehäuseboden
Qualitativ muss sich Le Forban Sécurité Mer nicht vor Premiummarken verstecken. Das kissenförmige Gehäuse besteht aus 316L Edelstahl, der besonders langlebig ist. Abwechselnd polierte und satinierte Oberflächen bestimmen das Bild. Gut geschützt wird das Zifferblatt durch ein Saphirglas, dem härtesten Uhrenglas. Für den Outdooreinsatz (dem die Rochelaise durchaus gewachsen ist) wurde es mit einer Antireflexbeschichtung versehen. Dadurch lässt sich das Zifferblatt auch bei hoher Sonneneinstrahlung noch gut ablesen. Ein schönes Detail des verschraubten Gehäusebodens ist die aufwendig gestaltete Mitte. Anstelle eines Glasbodens setzt Le Forban auf eine Gravur, die der Königlichen Seilerei in Rochefort Tribut zollt – wirklich sehr gelungen!
Dahinter arbeitet ein Miyota 9039 Automatikwerk. Bei einer Frequenz von 28800 Halbschwingungen pro Stunde kommt es auf eine Gangreserve von 42 Stunden.
Warum das Zifferblatt so genial ist
In der schwarzen Lünette eingefasst kommt die jeweilige Farbe des Zifferblattes besonders gut zum Tragen. Mir fällt mal wieder auf, wie schwierig es doch sein muss, ein scheinbar sehr simples Design mit hervorragender Funktionalität und hohem Wiedererkennungswert zu realisieren. Le Forban Sécurité Mer ist dies bei der Rochelaise gelungen. Hier greifen Funktionalität und Stilbewusstsein wie zwei Zahnräder ineinander. Gut lesbare, applizierten Indizes, die SuperLuminova Leuchtbeschichtung und der rot hervorgehobene Sekundenzeiger geben dem Zifferblatt einen extrem hohen Nutzwert. Auf der anderen Seite verleiht ihm der Sonnenstrahlschliff Klasse.
Am Ende des Tages liegt die Qual der Wahl beim Armband. Typisch Le Forban wäre das Tropic Silikonband (wahlweise in seegrün oder anthrazitfarben erhältlich. Es ist unglaublich weich auf der Haut und hält im Alltag Sonne, Schweiß oder Meerwasser stand. Etwas gehobener ist man mit dem siebengliedrigen Edelstahlband unterwegs, an dem ich die sandgraue Variante getragen habe. Die Wahl des Armbandes bestimmt letztendlich auch den Preisunterschied.
Mein abschließendes Fazit zur Le Forban Sécurité Mer Rochelaise
Der liegt bei 740,- Euro mit Silikon- und bei 790,- Euro mit Stahlband. Gegenüber den 2019er Modellen hat Le Forban Sécurité Mer das Preisniveau also spürbar angehoben. Nach Ende dieses Tests ist der Preisaufschlag meiner Meinung jedoch gerechtfertigt. Die Rochelaise ist deutlich aufwendiger gestaltet als Malouine oder Brestoise. Beispielhaft für den gestiegenen Anspruch der Marke ist die Kompressortechnologie, die nun Einzug gehalten hat und die Rochelaise vom unübersichtlichen Markt der Taucheruhren abhebt.
Einzigartig war Le Forban Sécurité Mer schon immer. Gott sei Dank ist die Rochelaise aber keine Kopie ihrer Vorgängerinnen, sondern mutig genug, einen eigenen Weg einzuschlagen. Trotzdem erkennt man sofort die Handschrift der Marke. Neben dem wunderschönen Design hat man dennoch nicht die Qualität außer Acht gelassen, die sich durchaus auf Premiumniveau präsentiert. Das Preis-Leistungsverhältnis, eines der Steckenpferde der Marke, stimmt also immer noch!
Alle wichtigen Links zur Uhr und Marke findet ihr wie immer im Folgenden.
Mehr über Le Forban Sécurité Mer und die Rochelaise
WATCHDAVID.SHOP: Alle 4 Le Forban Sécurité Mer Rochelaise SuperCompressor
Alle Uhren Tests der französischen Marke in meinem Blog
18 Beste Taucheruhren 2022/23
Uhrenfotografien
Galerie
Technische Daten
NameRochelaise
Referenznummerk.A.
KategorieSuperkompressor-Uhr / Taucheruhren
Preis ab740,- bis 790,- Euro
Garantie2 Jahre
Gehäuse Material316L Edelstahl
Diameter39.00 mm
Höhe11.40 mm
UhrenglasSaphirglas
UhrentypAutomatik
Wasserdicht15 bar (150 m / 500 ft)
Uhrwerk NameMiyota 9039
Ganggenauigkeit42 Stunden
FunktionenDatum / Minute / Sekunde / Stunde
Ziffernblattfarbebeigefarben
Indizesstrichförmig
BesonderheitenIndizes mit Leuchtmasse gefüllt / Zeiger mit Leuchtmasse gefüllt
Lünetteinnenliegend / Taucherlünette
Armband Material316L Edelstahl / Kautschuk
Schließe316L Edelstahl / Dornschließe / Faltschließe
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