Longines Legend Diver Bronze im Test
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Die Longines Legend Diver Bronze ist seit 2020 auf dem Markt und lässt als Teil der Heritage-Kollektion den Pioniergeist der Traditionsmarke neu aufleben. Der Taucher besticht neben der innenliegenden Lünette und dem grünen Zifferblatt noch mit vielen weiteren Details. Das sind die Highlights.
Pioniergeist im Bronzegewand
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Die Uhrenfirma Longines kann auf eine lange und abwechslungsreiche Historie zurückblicken. Die älteste eingetragene Uhrenmarke der Welt (1893) baut seit knapp zwei Jahrhunderten hochwertige Schweizer Uhren im gehobenen Premiumsegment. Um die Generationen von Uhren angemessen zu würdigen, hat Longines die Heritage-Kollektion ins Leben gerufen. Armbanduhren dieser Kollektionen tragen einen großen Namen, haben ein ikonisches Design und sind so ziemlich zeitlos.
Es versteht sich eigentlich von selbst, dass auch Taucher Longines‘ Historie maßgeblich mitgeprägt haben. Schon damals fielen sie durch ein ungewöhnliches und heute ikonisches Design auf: die unter dem Uhrenglas innenliegende Lünette. 2007 markiert schließlich einen neuen Meilenstein für Longines und Uhrenliebhaber. Die Firma stellt auf der Baselworld eine Taucheruhr vor, die als Teil der Heritage-Kollektion das typische Design wiederaufgreift. Sie wird auf den Namen Legend Diver getauft. Bis heute sind die Legend Diver Modelle ein wichtiger und beliebter Bestandteil in der Uhrenwelt von Longines. Meine heutige Testuhr, die Longines Legend Diver Bronze mit der Referenznummer L3.774.1.50.2 kombiniert den trendigen Werkstoff mit einem dunklen Grün samt Farbverlauf beim Zifferblatt. Aber was macht den puristischen Taucher so besonders?
Mein erster Eindruck
Als ich die Longines Legend Diver Bronze das erste Mal in den Händen halte, bekomme ich einen Eindruck davon, was Heritage wirklich bedeutet. Hier hat die Marke mit der geflügelten Sanduhr ganze Arbeit geleistet. Das runde Bronzegehäuse schimmert in einem warmen, edel anmutenden Farbton. Erstaunlich passend fügt sich die dunkelgrüne Zifferblattfarbe ein, die in der Mitte am hellsten ist und zu den Rändern eine immer dunklere Farbe annimmt. Im Kontrast dazu stehen die gelben Indizes. Es ist beeindruckend, wie groß das Zifferblatt durch die innen auf dem Rehaut liegende Lünette aussieht. Heute würde man das vielleicht „randlos“ nennen. Eingerahmt wird es nur von dem dünnen Bronzerand. Ich drehe die Uhr und begutachte die Rückseite. Der Gehäuseboden besteht aus Titan und wartet mit einem weiteren Highlight auf, dazu aber später mehr. Feines dunkelbraunes Leder verwendet Longines für das Armband seiner Legend Diver Bronze. Eine Bronzeschließe rundet die Uhr ab.
Die Longines Legend Diver Bronze am Handgelenk
Der Gehäusedurchmesser von 42 Millimetern ist eine gut gewählte Größe. Diese Uhr passt an jedes Handgelenk. Zugleich macht sie aufgrund des Designs einen deutlich filigraneren Eindruck als die meisten ihrer klobigen Mitbewerberinnen. Vielleicht liegt das aber auch an der recht niedrigen Bauhöhe von gerade einmal 12,7 Millimetern. Die verleihen der Longines Legend Diver Bronze sportliche Dimensionen. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass im Inneren der Uhr immerhin ein Automatikwerk arbeitet. Am Handgelenk liegt die Uhr flach auf und sieht nicht zu kopflastig aus. Die Longines Legend Diver Bronze ist eine Uhr, die jeder tragen kann! Mit ihren Materialien, dem klassischen Design und der Farbkombination verkörpert diese Uhr echten Stil! Punkt.
Dabei sieht die Longines Legend Diver Bronze trotzdem nicht nach der typischen Uhr aus, an die man beim Begriff ‚Taucher‘ sofort denken würde. Die Automatikuhr erinnert viel mehr an einen sehr edlen und klassischen Zeitmesser.
Das Gehäuse der Longines Legend Diver Bronze
Entscheidend sind aber ebenso die inneren Werte. Hier muss die Longines Legend Diver Bronze mit Tauchergenen sowie Funktionalität punkten und klarstellen, dass sie ein Stück echte Pionierleistung in der Geschichte von Longines ist. Der Blick ins Detail gibt Aufschluss. Ist das am Ende der Wolf im Schafspelz?
Das runde Gehäuse hat Longines recht klassisch gehalten. In der Frontansicht hebt es sich optisch von den Bandanstößen ab. Der größte Teil des Gehäuses ist aus Bronze gefertigt, wobei beim Boden das Hightech-Material Titan zum Einsatz kommt. Mein Tipp: achtet beim Kauf Eurer Bronzeuhr auf den Unterschied, ob das Gehäuse aus Bronze gefertigt oder nur von einer Legierung überzogen ist und im Kern aus Edelstahl besteht! Die Verarbeitung des Werkstoffes Bronze ist Longines bei diesem Modell überaus gelungen und geht farblich ins Goldene. Bronzeuhren kann ich Euch sowieso wärmstens ans Herz legen. Die Uhren zeichnen sich durch eine sich individuell entwickelnde Patina aus und werden daher immer beliebter!
Beim klassisch gewölbten Uhrenglas verbaut der Schweizer Hersteller unkaputtbaren Saphir. Saphirglas ist das härteste und sicherste Material, das für die Herstellung von Uhrenglas verwendet wird. Besonderes Lob meinerseits gibt es aber für die gleich mehrfach vorhandenen Antireflexionsbeschichtungen auf der Unterseite. Diese Qualität spürt man; und das nicht nur bei Lichtreflexionen unter Wasser. Auch im Alltag sieht man das Zifferblatt viel klarer.
Die Abenteuer der Rückseite
Was für andere Uhren recht unkonventionell sein mag, ist für Zeitmesser aus der Legend Diver Serie ein typisches Markenzeichen: die zwei Kronen. Statt einer bei 3 Uhr besitzt die Longines Legend Diver Bronze bei 2 Uhr und 4 Uhr je eine. Die Erklärung: über die 2 Uhr-Krone wird die Uhrzeit eingestellt. Die 4 Uhr-Krone bedient die Lünette, die man aufgrund ihrer Lage auf dem Rehaut nicht selbst verstellen kann. Beide Kronen bestehen ebenfalls aus Bronze, sind recht hoch und kanneliert, was ihre Bedienbarkeit erleichtert. Auf der Oberseite findet sich zu meiner Überraschung nicht etwa die geflügelte Sanduhr, sondern ein quadratisches Muster, das wir noch an anderen Stellen sehen werden.
Der Gehäuseboden der Longines Legend Diver Bronze ist eines meiner persönlichen Highlights. Er ist aus Titan gefertigt, das durch seine Stabilität und ein geringes Gewicht punkten kann. Im Gegensatz zu Bronze ist er außerdem hautfreundlich. In der Mitte findet sich ein harpunierter Taucher, der das historisch-maritime Thema der Uhr in meinen Augen sehr gut verkörpert. Durch Materialien und Bauweise bleibt die Longines Legend Diver Bronze bis zu einem Druck von 30 bar wasserdicht. Das ist schließlich mehr als ausreichend.
L888: Das Schweizer Automatikwerk
Das Uhrwerk ist ein L888, das exklusiv für Longines gefertigt wird. Seine Besonderheit: weil im Inneren eine Siliziumspirale verbaut ist, ist das Uhrwerk antimagnetisch und daher extrem genau. Das Automatikwerk besitzt eine Gangreserve von ausdauernden 72 Stunden, weswegen man die Uhr in der Theorie auch drei Tage nicht tragen könnte, ohne sie wieder neu aufziehen zu müssen. Die Schwingfrequenz des Uhrwerkes liegt bei 25500 Halbschwingungen pro Stunde. Übrigens verspricht Longines eine Garantie von ganzen fünf Jahren!
Zifferblatt und Lünette
Der dunkelgrüne Farbverlauf, Dégradé genannt, ist das Zentrale Element des Zifferblattes und verleiht diesem eine gewisse Dreidimensionalität und Fokussierung auf den Mittelpunkt. Die Indizes sind sowohl arabisch als auch strichförmig. Laut Longines werden sie aufgemalt. Der dafür verwendete Farbton ist leicht gelblich und warm, was das Retro-Feeling noch verstärkt. Die wichtigsten Stundenindizes besitzen eine Beschichtung mit Leuchtmasse. Die Swiss Super-LumiNova® Leuchtmasse ist sehr gleichmäßig aufgetragen und eine der stärksten am Markt. Die rosafarbenen Zeiger gefallen mir ebenfalls sehr gut.
Die Longines Legend Diver Bronze macht die innenliegende Lünette wieder populär. Die meisten Taucheruhren besitzen eine Lünette außerhalb des Zifferblattes, die man von bloßer Hand bedienen kann. Die der Legend Diver ist dagegen eine willkommene Abwechslung. Welches Design man lieber mag, das ist aber reine Geschmackssache. Funktionale Nachteile gibt es nicht wirklich. Die Lünette der Longines Legend Diver Bronze betätigt man über die Krone bei 4 Uhr. Ihre Ablesbarkeit lässt aufgrund der sehr sauber aufgemalten Indizes und Antireflexionsbeschichtungen des Uhrenglases keine Wünsche offen. Mein Urteil: eine optisch sehr elegante Lösung, die der Uhr gerecht wird.
Auf ein Datumsfenster hat Longines hier verzichtet. Wer das nicht missen möchte, sollte sich die anderen Legend Diver Modelle im Edelstahlgewand anschauen. Die Bronzeversion mit der Referenznummer L3.774.1.50.2 ist trotzdem die puristischste und am nächsten am Original.
Das Armband der Longines Legend Diver Bronze
Das hochwertige Lederarmband mit der Bronzeschließe rundet die Uhr gelungen ab. Die Innenseite besitzt feine Ledergravuren und mutet daher sehr hochwertig an. Im Alltag geht nichts über dieses Lederband am Handgelenk! Der Tragekomfort ist absolut erstklassig.
Abgerundet wird der gute Eindruck von der Bronzeschließe, die das quadratische Muster der Kronen wiederaufgreift. Das sieht mehr als gut aus! Der Abstand der Bandanstöße beträgt 22 Millimeter.
Mein Fazit zur Longines Legend Diver Bronze
Longines Ergänzung um einen Bronzetaucher tut der Heritage-Kollektion gut. Die Longines Legend Diver Bronze ist in vielerlei Hinsicht eine einzigartige Uhr. Und das nicht nur, weil sie Longines‘ einziger Bronzevertreter in der Kollektion ist. Die Uhr sieht auf den ersten Blick wie ein hochwertiger Retro-Zeitmesser im stylischen Bronzegewand aus. Unter diesem Gewand verbirgt sich aber ein funktionaler Taucher, der in puncto Verarbeitung, Materialauswahl und Funktionalität der Konkurrenz in Nichts nachsteht.
Ist das der von Longines viel zitierte Pioniergeist? Ja, das könnte man so sagen. Die Optik ist dagegen für alle genau das richtige, die es lieber elegant als funktional mögen. Wegen der flachen Bauweise und im Bronzelook passt die Uhr zu jedem Anlass an jedes Handgelenk. 2750 Euro veranschlagt Longines. Wer es günstiger mag, der sollte dagegen die anderen Legend Diver Modelle genauer unter die Lupe nehmen. Die kosten über 500 Euro weniger, haben allerdings auch kein Bronzegehäuse. Tja, man kann eben nicht alles haben!
Galerie:
Mehr über die Longines Legend Diver Bronze und andere spannende Uhren
Technische Daten
NameLongines Legend Diver Bronze
ReferenznummerL3.774.1.50.2
MarkeLongines
KategorieBronzeuhren / Taucheruhren
Preis ab2750 Euro
Garantie5 Jahre
Gehäuse MaterialBronze / Titan
Diameter42.00 mm
Höhe12,70 mm
UhrenglasAntireflexbeschichtung / Saphirglas
UhrentypAutomatik
Wasserdicht30 bar (300 m / 1000 ft)
Uhrwerk NameL888
Ganggenauigkeit72 Stunden
FunktionenMinute / Sekunde / Stunde
Ziffernblattfarbedunkelgrün
Indizesarabisch und strichförmig
BesonderheitenSwiss Super-LumiNova®
Lünetteinnenliegend / Taucherlünette
Armband Farbebraun
Armband MaterialLeder
SchließeBronze / Dornschließe
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