Seiko Prospex Black Series SPB255J1 Limited Edition Test
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Die Seiko Prospex Black Series SPB255J1 ist eine von drei Taucheruhren aus der gleichnamigen Edition. Alle Modelle orientieren sich an Vorbildern aus den 1960er sowie 70er Jahren und sind von der nächtlichen Unterwasserwelt inspiriert. Ich habe mir die auf 5500 Exemplare limitierte Uhr genauer angeschaut…
Der Retro-Hype geht in die nächste Runde
Seiko schwimmt weiter auf der Retro-Welle und hat in diesem März seine sogenannte „Black Series“ veröffentlicht. Den Fans könnten die „Black Series“ ein Begriff sein, denn der Label-Name ist alles andere als neu und kam bereits bei diversen Samurai-Uhren aus dem Prospex-Universum zum Einsatz. Wie nicht anders zu erwarten, drosselt der japanische Uhrenhersteller auch in diesem Jahr das Tempo nicht und bringt das nächste Set schwarzer Sondermodelle auf den Markt. Mit den neuen Uhren blickt Seiko auf seine bewegte Geschichte als Taucheruhren-Spezialist zurück und reist in die 1960er und 70er Jahre.
Drei Modelle gibt es. SPB253J1, SPB255J1 und SPB257J1 lauten ihre Referenzen. Während die erstgenannte Referenz Seikos allererste Taucheruhr überhaupt würdigt, kennt man das Vorbild des dritten Modells noch aus dem Kultfilm Apocalypse Now. Dieses ist seitdem unter dem Spitznamen „Captain Willard“ bekannt ist und diente schon für eine ganze Reihe an Neuauflagen. Ich will mich heute der Seiko Prospex Black Series SPB255J1 widmen. Ihr Design erinnert stark an die Referenz 6159-7001 von 1968, meinem Geburtsjahr. Der 54 Jahre alte Taucher verlegte die Krone auf vier Uhr und etablierte eine Designsprache, für die Seiko bis heute bekannt ist.
Alle drei Modelle sind auf je 5500 Exemplare limitiert. Seiko selbst spricht von der „nächtlichen Unterwasserwelt“, an die die Uhren angelehnt sein sollen. Die orangefarbenen Akzente seien demnach von Lichtern inspiriert, die den Meeresgrund beleuchten. Gut, inwiefern es nachts orangenes Licht unter Wasser gibt und wo es herkommen soll, sei einmal dahingestellt – ich bin kein Tauchexperte. Die Akzentfarbe sieht allerdings äußerst sportlich aus. Was uns noch erwartet, will ich im Uhren-Test herausfinden.
Endlich wieder ein richtiges Unboxing
Es ist schon ein paar Wochen her, dass mir die Uhrenarena fünf unterschiedliche Testuhren zugeschickt hat, um diese kurz zu testen und in ein paar Zeilen meine Eindrücke zu den Zeitmessern aus dem Einsteigersegment festzuhalten. Wer sich für Seiko-Uhren allgemein interessiert, dem sei mein Blogartikel über die Seiko 5 Sports Brian May SRPH80K ans Herz gelegt. Als sechste Uhr hat man mir die Seiko Prospex Black Series SPB255J1 mitgeschickt. Endlich ist es soweit und die Zeit erlaubt es, mir nun diesen Premium-Taucher anzuschauen.
Das beginnt zu meiner Freude mit einem richtigen Unboxing. Für Uhren-Tests bekomme ich meistens provisorische Verpackungen, gerade bei Prototypen von noch nicht veröffentlichten Armbanduhren. Die typische Prospex-Box macht einen ordentlichen Eindruck und unterstreicht, dass die SPB255J1 und ihre ungleichen Schwestern im Premiumsegment angesiedelt sind. Dies erkennt man auch am schwarzen Kautschukarmband, das man alternativ umlegen kann, wenn man mit dem Zeitmesser auf Tauchstation gehen will. Packungsbeilage und Garantiekarte sind im Deckel beigelegt. Dann nehme ich die Seiko Prospex Black Series SPB255J1 von ihrem Kissen und begutachte die Retro-Uhr zum ersten Mal.
Die Seiko Prospex Black Series SPB255J1 am Handgelenk
Ich bin ehrlich gesagt froh, genau dieses Modell aus der limitierten Edition erhalten zu haben. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streichen, mir gefällt die 1968er Hommage aber am besten. Vielleicht, weil das Original Designelemente aufweist, die sich auch heute noch oft wiederfinden. Die punktförmigen Indizes zum Beispiel, oder die nach 4 Uhr verlegte Krone. Im Vergleich mit der für Laien recht ähnlichen SPB253J1 würde ich diesen Taucher jederzeit vorziehen. Gemein haben alle drei Uhren die gelungene Farbkombination von Zifferblatt, Gehäuse und Armband. Orange, schwarz und braun bringen endlich einmal etwas Abwechslung ans Handgelenk, die ich bei früheren Neuerscheinungen aus dem Hause Seiko etwas vermisst habe. Gerade das Armband unterstreicht den besonderen Retro-Charakter. So wirkt die Seiko Prospex Black Series SPB255J1 wirklich wie ein Taucher aus den 60ern.
Für die meisten unter uns sind Maße beim Uhrenkauf nicht unerheblich. Seikos SPB255J1 besitzt einen Gehäusedurchmesser von kompakten 42 Millimetern. Weniger ist manchmal eben mehr! Andererseits waren Armbanduhren vor über 50 Jahren auch meist kleiner. Höchstwahrscheinlich liegt es auch am Durchmesser, dass das Gehäuse optisch recht hoch aufbaut. Dies scheint jedoch nur so. 12,50 Millimeter in der Höhe sind gerade in Anbetracht des Automatikwerkes eher flach.
Was es mit dem schwarzen Gehäuse auf sich hat…
Wo wir schon beim Gehäuse sind: dessen vollständig schwarze Optik mit vorrangig matten Oberflächen rührt von einer Titankarbidauflage. Diese ummantelt das Edelstahlgehäuse und mindert die Anfälligkeit für Kratzer, die Edelstahloberflächen gehabt hätten. Ein Nebeneffekt ist der ansprechende schwarze Look, der die Seiko Prospex Black Series SPB255J1 sehr funktional wirken lässt. Bei der Kontrolle des Gehäuse-Finishs bestätigt sich Seikos Ruf als Preis-Leistungs-Sieger einmal mehr. Das Niveau, das die Japaner an den Tag legen, lässt sich mühelos mit teureren Taucheruhren vergleichen.
An der Front schließt die 109 Gramm schwere Uhr mit einem Saphirglas ab. Gott sei Dank kein Hardlexglas, muss ich automatisch denken. Ja, Seikos in-house gefertigtes Mineralglas erfüllt seinen Zweck. Im Premiumsegment kann man kratzfesten und hochwertigen Saphir dagegen durchaus erwarten. Einen guten Eindruck macht die unidirektional drehbare Taucherlünette. Sie besticht ebenfalls durch ihre Titankarbidauflage. Der aufgedruckte Indexring ist zwischen 0 und 20 orange eingefärbt, was die Ablesbarkeit verbessert. Und wie sieht es mit der Wasserdichtigkeit aus? Die liegt bei soliden 200 Metern. Kein Fabelwert, aber ausreichend für alle Freizeitaktivitäten, die man als Träger unter Wasser betreiben kann.
Auf dem sechsfach verschraubten Gehäuseboden findet ihr eure Fertigungsnummer und könnt somit kontrollieren, welches der 5500 Exemplare ihr besitzt. Auf ein Sichtfenster mit Blick auf das Uhrwerk hat Seiko dieses Mal verzichtet. Was sich hinter der schwarzen Rückseite verbirgt, lässt sich also nur erahnen – oder im Folgenden nachlesen…
Den Vorgänger noch weiter verbessert – ein Blick ins Uhrwerk
Vor ein paar Jahren hat Seiko beim Verkaufsschlager 6R15 ordentlich nachgebessert. Das Automatikwerk, Bestandteil der 6R Serie, hört nun auf den Namen 6R35 und wurde in puncto Gangreserve auf Höchstleistung getrimmt. Stolze 70 Stunden bescheinigt Seiko dem Manufakturkaliber, sofern es einmal voll aufgezogen ist. Da der Hersteller es mittlerweile Serien- und Kollektionen-übergreifend einsetzt, konnte ich mir bereits in vorangegangenen Uhren-Tests ein Bild vom Automatikwerk machen.
Im Vergleich zum Vorgänger sind alle anderen wesentlichen Kennzahlen identisch geblieben. Die Ganggenauigkeit beträgt immer noch -15/+25 Sekunden pro Tag, was recht solide ist. Ein Totschlagargument ist allerdings der günstige Preis. Da verwundert es kaum, dass die Uhr deutlich preiswerter als einige Mitbewerber ist.
Mit der verschraubten Krone bei 4 Uhr lässt sich das Uhrwerk einfach und unkompliziert aufziehen.
Zifferblatt und Armband der Seiko Prospex Black Series SPB255J1
Auf dem schwarzen Zifferblatt lassen sich die großen, runden Stundenindizes besonders gut ablesen. Sie sind mit Seikos LumiBrite-Leuchtmasse belegt und daher in der Dunkelheit oder unter Wasser besonders gut sichtbar. Gleiches gilt für die Zeiger. Minuten- und Sekundenzeiger greifen die orangefarbenen Akzente der Lünette wieder auf und verleihen der Seiko Prospex Black Series SPB255J1 Sportlichkeit, Temperament und Dynamik. Bei 3 Uhr wurde ein rechteckiges Datumsfenster eingelassen.
Für den Einsatz auf Tauchgängen am Strand oder im Pool würde ich das braune Textilarmband tatsächlich gegen die schwarze Alternative aus Silikon eintauschen. Für alle sportlichen Aktivitäten ist es aufgrund seiner Resistenz gegenüber Wind und Wetter unschlagbar. Im Alltag geht jedoch nichts über das eben erwähnte Textilband. Mit dem Retro-Charakter, den es an das Handgelenk bringt, kann die Silikonvariante nicht mithalten. Gut gefiel mir während meiner Testtage vor allem der Tragekomfort.
Mein Fazit zur Seiko Prospex Black Series SPB255J1
Die Seiko Prospex Black Series SPB255J1 ist der interessanteste Taucher des japanischen Herstellers, die ich seit langem testen durfte. Endlich einmal wieder eine Seiko, die nicht nur das Prädikat ‚gut‘, sondern durchaus ‚sehr gut‘ verdient hat. Als Teil der Black Series kann die Uhr Retro-Fans begeistern. Das Hommage-Design in Anlehnung an die 1968er Uhr in Kombination mit dem braunen Textilarmband sieht toll aus und besitzt einen Wiedererkennungswert, den ich zuletzt etwas vermisst habe.
Qualitativ darf man nicht mit Überraschungen rechnen – und das ist auch gut so! Auswahl und Verarbeitung der eingesetzten Materialien sind – typisch Seiko – auf einem hohen Niveau. Immer etwas zu hoch für den Preis, den der Uhrenhersteller aufruft. Regulär kostet die Seiko Prospex Black Series SPB255J1 1.250,- Euro. Alternativ könnt ihr euch die beiden Schwestermodelle anschauen. Am Ende sollte für jeden etwas dabei sein!
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Galerie
Technische Daten
NameSeiko Prospex Black Series Limited Edition
ReferenznummerSPB255J1
MarkeSeiko
KategorieTaucheruhren
Preis ab1.250,- Euro
Garantie2 Jahre
Gehäuse Material316L Edelstahl / Titan
Diameter42.00 mm
Höhe13.00 mm
UhrenglasSaphirglas
UhrentypAutomatik
Wasserdicht20 bar (200 m / 660 ft)
Uhrwerk NameSeiko 6R35
Ganggenauigkeit70 Stunden
FunktionenDatum / Minute / Sekunde / Stunde
Ziffernblattfarbeschwarz
Indizespunktförmig
BesonderheitenIndizes mit Leuchtmasse gefüllt
LünetteEdelstahl / orange / schwarz / Taucherlünette / Titan
Armband MaterialSilikon / Textil
Schließe316L Edelstahl / Dornschließe
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